Zucht

Dieses Thema ist recht kompliziert und es gibt verschiedene Auffassungen dazu. Ich möchte hier nur meine ganz persönlichen Ansichten dazu schildern.

Bei der Vermehrung und der Zucht von Soay geht es vorrangig um die Erhaltung der Rasse. Gäbe es an diesen Tieren etwas zu „verbessern“, hätte dies die Natur in der Jahrtausende währenden Isolation auf St. Kilda schon übernommen. Für spezielle Nutzung gibt es schon angepasste Rassen (Fleischschafe, Schafe zur Gewinnung von Wolle oder Milch), braucht es dann wirklich noch eine weitere auf der genetischen Basis des Soay-Schafes?

Meine persönlichen Grundsätze:

  • Kreuzungen oder offensichtlich nicht rassekonforme Tiere dürfen nicht für die weitere Vermehrung zugekauft werden! Es gibt genügend Soay mit guten Rassemerkmalen von verantwortungsbewussten Haltern; lieber einmal warten oder für bessere Tiere mehr bezahlen.
  • Kreuzungen oder offensichtlich nicht rassekonforme Tiere dürfen nicht als „Soay“ weiter veräußert werden! Es sind keine Soay-Schafe!
  • Inzucht muss von uns Laien grundsätzlich vermieden werden!
  • Alle Tiere müssen ihren Eltern (auch beim vorherigen Halter) zuzuordnen sein! Dazu führt ein guter Halter Buch über seine Herde.

Will man richtig züchten, braucht man besondere Kenntnisse und Erfahrungen. Hat man diese nicht, ist man bestenfalls Halter und Vermehrer von Schafen und sollte sich zuerst bilden.

Will man gar Herdbuchzüchter werden, muss man als solcher anerkannt und registriert sein und man muss entsprechend für die Herdbuchzucht anerkannte und registrierte Tiere besitzen. Informationen dazu erhalten Sie bei ihrem regionalen Schafzüchterverband.

Zum Schluss noch ein Gesichtspunkt, der die Komplexität einer Zucht vielleicht etwas erschließt: Ein „normaler“ Züchter wählt vorrangig die kräftigsten und größten Tiere zur Zucht aus. Ist das zur Erhaltung einer kleinwüchsigen und sehr genügsamen Rasse jedoch vorteilhaft?