Fortpflanzung

Brunft

Soayschafe pflanzen sich saisonal fort. Die Brunft beginnt Ende September und dauert ca. bis Anfang November. Die ersten Lämmer werden im März geboren.

Da diese Schafe schon im gleichen Jahr nach Ihrer Geburt geschlechtsreif sind, können die ab März geborenen Aulämmer im Herbst schon gedeckt werden und eben so junge Böcke können schon selbst decken.

Trächtigkeit

Die Tragzeit beträgt bei Soay-Schafen ca. 165 Tage. Selbst erfahrene Schafhalter sehen nicht, ob eine Aue trächtig ist. Erst einige Wochen vor der Geburt kann man langsam Veränderungen wahrnehmen. Die Auen bekommen einen Babybauch, der dann kurz vor Ende der Tragzeit noch einmal beträchtlich an Volumen zunimmt.

Zirka eine Woche vor dem Lammen sieht man das vorher gut versteckte Euter deutlich größer werden.

Lammen, Geburt

Die Auen legen sich zum Lammen zunächst auf den Boden. Das kann in einer ruhigen Ecke sein aber auch in der Nähe der Herde oder sogar in der Nähe eines vertrauten Menschen. Die Tageszeit spielt dabei keine Rolle. Manchmal rufen einige Auen aus der Herde das Schaf weil sie es nicht finden können. Bitte lassen sie die Schafe in dieser Phase in Ruhe. Die Auen regeln das wunderbar alleine. Sie als Schafhalter können und müssen nichts dabei tun. Sind die Lämmer (bei Erstgebärenden meist 1, später oft 2, in besondern Fällen auch bis zu vier) dann geboren, stehen diese meist in der ersten halben Stunde schon bei der Mutter und versuchen zu trinken. Jetzt ist die Zeit gekommen die Lämmer geschwind zu begutachten und zu markieren. Die Mutter steht dabei und ist selbstverständlich sehr besorgt. Gehen Sie wirklich zügig vor, keine Kuschelei daraus machen, die Mutter und das Lämmchen sind geschwächt und brauchen jetzt schnell wieder Ruhe.

Wir haben beobachtet, dass die Mutter nach einigen Stunden, wenn die Lämmer gut stehen und laufen können, mit diesen einfach „verschwindet“. Sie verlassen den Platz wo sie gelammt hat (dort bleibt in der Regel auch die Plazenta zurück) und suchen sich ein Versteck möglichst weit entfernt von der Herde und von Menschen.

Die Lämmer stehen und laufen dabei wie ein Schatten unter dem Bauch der Mutter. Sie bleiben gemeinsam für ein, zwei Tage im Versteck und kommen dann langsam mit den Lämmern zur Herde zurück. Wer diesen Augenblick ein Mal beobachten durfte, wird ihn nicht vergessen: Zunächst stutzen die Herdenmitglieder nachdem sie die kleine „Familie“ erspät haben. Dann kommen alle heran und wollen die Lämmer begutachten. Sie schnuppern und stubsen sie fast liebevoll mit der Nase. Ich habe beobachtet, wie ein Jährlingsbock freudige Sprünge vollführte als er seine kleinen Halbgeschwister beschnuppert hatte. Ich glaube schon dass es Freude und Übermut war denn einen anderen Grund für sein Benehmen konnte ich nicht feststellen. Dieser Bock spielte später auch mit dem „Kindergarten“ und ging mit den Lämmern spazieren. Was ein großer Bruder eben so macht.